Zum 200. Geburtstag Jacques Offenbach

Viele bezeichnen den Kompositionsstil des in Deutschland geborenen Jacques Offenbach “französischer als französisch” und so wurde er der beliebteste Komponist von Napoleon III. Jakob Eberscht war sein wirklicher Name und er wurde am 20.06.1819 in Köln als siebtes (von zehn) Kindern geboren.

Um seinen Söhnen Jakob und dem vier Jahre älteren Julius (Jules) eine bessere Musikausbildung zu ermöglichen, reiste der Vater mit ihnen im November 1833 nach Paris. Das dortige Conservatoire national de musique et de déclamation stand damals Ausländern nicht offen; in einem Erlass des Jahres 1822 hatte der Minister verfügt, dass er sich die Zulassung von Ausländern vorbehalte. Selbst Franz Liszt erhielt durch den Leiter Luigi Cherubini wegen dieses Vorbehalts keine Zulassung. Der mit Empfehlungsbriefen angereiste Vater blieb hartnäckig und bekam die Zulassung für Sohn Jakob noch am 30. November 1833 (Eintragung in die Schülerliste). Jakob zog in eine Dachboden-Wohnung und besuchte die Celloklasse von Olive-Charlier Vaslin, die er ohne Abschluss 1834 freiwillig wieder verließ. Jakob – der sich nunmehr Jacques nannte – begann 1835 als Cellist bei der Opéra-Comique für ein Monatsgehalt von 83 Francs und erhielt ab 1837 Kompositionsunterricht bei Jacques Fromental Halévy.

Die Werke des „Erfinders“ der Operette haben kaum etwas mit dem zu tun, was heute unter Operette verstanden wird, da die Erwartungen gegenüber dieser Gattung von der Wiener Operette geprägt sind (etwa den Stücken von Franz Lehár oder Johann Strauss). Offenbach verband schwungvolle, eingängige Musik mit einer meist satirisch-hintergründigen Handlung, die Anspielungen auf die Sitten, Personen und Ereignisse seiner Zeit aufweisen.

Offenbachs bekannteste Stücke sind die abschließende Tanznummer aus Orphée aux enfers (Orpheus in der Unterwelt), die ursprünglich als „Galop infernal“ bezeichnet wurde, heute jedoch als „Cancan“ bekannt ist, sowie die „Barcarole“ aus Les Contes d’Hoffmann, (Hoffmann’s Erzählungen), die er zuvor auch schon in Les Fées du Rhin verwendet hat.

Kompositionen und Bearbeitungen für Blasorchester, Kammerorchester, Ensembles, Soloinstrumente, Gesang, Chor, Fachbücher, CDs

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