Die „goldene Stimme aus Prag“: zum Tod von Karel Gott

Von David Sedlecký – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=72683743

1958 begann Karel Gott’s Karriere mit Auftritten in Prager Tanzcafés. Im folgenden Jahr fiel er bei einem Nachwuchswettbewerb dem tschechoslowakischen Bandleader Karel Krautgartner auf, der ihn auf eine Tournee mitnahm und ihn dem Prager Konservatorium empfahl, wo er drei Jahre Gesang studierte. Erste Aufnahmen machte er 1960 auf Englisch. 1963 erschien seine erste Single, eine tschechische Version von Henry Mancinis Moon River. 1967 nahm er am Midem-Festival in Cannes teil und absolvierte ein sechsmonatiges Gastspiel in Las Vegas.

Beim Grand Prix Eurovision 1968 vertrat er Österreich mit dem von Udo Jürgens geschriebenen Lied „Tausend Fenster“. Er belegte Platz 13. Im folgenden Jahr war er im Film „Charley’s Onkel“ in einem Gastauftritt mit zwei Schlagern zu sehen. In der Zeit nach dem Ende des Prager Frühlings erwog er bei einem längeren Aufenthalt im westlichen Ausland kurzzeitig die Emigration, kehrte aber schließlich in die Tschechoslowakei zurück.

Der „goldene Stimme aus Prag“ genannte Schlagersänger hat Schätzungen zufolge mehr als 50 Millionen Tonträger verkauft. Sein größter Erfolg war wohl der Titelsong zum Zeichentrickfilm „Biene Maja“. Direkt daran verdient hat er aber kaum: „Ich habe nicht daran gedacht, irgendeine Option in den Vertrag aufnehmen zu lassen, weil ich nicht damit gerechnet habe, dass mir das Lied irgendeinen Erfolg bringen würde. Ich wurde für eine halbe Stunde Singen bezahlt.“

Vor mehr als 40 Jahren traf er zufällig in München auf seinen Freund, den Komponisten Karel Svoboda, der die „Biene Maja“-Titelmusik geschrieben hat. „Er hat mich gefragt: Was machst Du heute Nachmittag? Ich wollte eigentlich einen Kaffee trinken gehen“, erinnert sich Karel Gott. Stattdessen ging er mit ins Studio und nahm in einem Durchgang das Lied auf, das zu seinem größten Erfolg in Deutschland werden sollte. „Ich war tatsächlich in einer halben Stunde fertig.“

Zum Gedenken an seinen Tod haben wir einige Werke von Karel Gott zusammengestellt

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