Im Jahr 1951 wurde das Stabsmusikkorps des Japanischen Heeres unter der Leitung von Takahiro Higuchi und Ichiro Sakai ins Leben gerufen. Ursprünglich als Musikkorps der Nationalen Polizei-Reserve gegründet, hat das Orchester seitdem eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen und zählt heute zu den wichtigsten repräsentativen Blasorchestern Japans. Mit einer Stärke von 113 Musikern erstreckt sich seine Konzerttätigkeit über das gesamte Land, während es unter dem unmittelbaren Oberkommando des Verteidigungsministeriums steht und regelmäßig bei bedeutenden Staatsanlässen auftritt.
Die CD “Gaudiubilate” ist ein eindrucksvolles Zeugnis des künstlerischen Schaffens dieses traditionsreichen Orchesters. Sie kombiniert eine Auswahl an faszinierenden Nummern, die zum Teil von zeitgenössischen Komponisten geschaffen wurden, und vermittelt das breite Spektrum des militärischen Blasorchesters. Unter den eingespielten Werken finden sich:
- Gaudiubilate von Thiemo Kraas: Ein lebhaftes und jubelndes Stück, das den Titel der CD trägt und den Zuhörer sofort in seinen Bann zieht.
- Adagio espressivo von Pavel Stanek: Ein gefühlvolles und nachdenkliches Werk, das die emotionalen Nuancen des Orchesters eindrucksvoll zum Ausdruck bringt. Ein muscikalischer Nachruf auf den kürzlich verstorbenen Komponisten.
- Cortege Solennel op. 50 von Alexander Glasunov im Arrangement von Leontij Dunaev: Ein feierliches Stück, das den Ernst und die Würde militärischer Zeremonien widerspiegelt.
- Second Sinfonietta von Thiemo Kraas: Ein dynamisches Werk, das die technische Versiertheit der Musiker zur Geltung bringt.
- Salve Imperator von Julius Fucik im Arrangement von Siefried Rundel: Ein imposanter Marsch, der den Stolz und die Ehre des Orchesters symbolisiert.
- Come, Sweet Freedom von James L. Hosay: Ein lebhaftes Stück, das Lebensfreude und Optimismus ausstrahlt.
- Spanischer Marsch von Johann Strauß, Sohn im Arrangement von Stefan Schwalgin: Ein mitreißender Marsch, der die kulturelle Vielfalt der Blasmusik widerspiegelt und Beitrag zum Strauss-Juliäumsjahr 2025.
- And the Rest is Silence von Thiemo Kraas: Eine künstlerische Reflexion, die den Zuhörer zum Nachdenken anregt.
- Invercargill von Alex Lithgow, Arrangement Martin Scharnagl: Ein Werk, das die Tradition der marschierenden Musik aufgreift und gekonnt umsetzt.
- Wellingtons Sieg (The Battle of Vittoria) von Ludwig van Beethoven im Arrangement von Stefan Schwalgin: Ein dramatisches Stück, das eine historische Schlacht musikalisch nachzeichnet und die Energie des Orchesters eindrucksvoll zur Geltung bringt.
Das Stabsmusikkorps hat nicht nur auf musikalischer Ebene Geschichte geschrieben, sondern sorgte auch bei zahlreichen Staatsakten und internationalen Veranstaltungen für unvergessliche Klangerlebnisse. Zu den Höhepunkten seiner Konzerttätigkeit zählen die musikalische Umrahmung der Zeremonie der Thronbesteigung des Kaisers, die Hochzeitsparade für den Kronprinzen sowie die Beerdigung des letzten Kaisers und seiner Gemahlin.
Bei den Olympischen Spielen in Tokio, den Olympischen Winterspielen in Sapporo und Nagano, der FIFA Fußballweltmeisterschaft sowie der Internationalen Expo zeigte das Orchester seine Fähigkeit, Menschen mit Musik zu verbinden und kulturelle Brücken zu schlagen. Der erste Auslandseinsatz im Jahr 2002 beim internationalen Tattoo in Korea brachte dem Stabsmusikkorps großen Respekt und Anerkennung von Seiten der koreanischen Bevölkerung ein.
Die regelmäßigen Konzerte in und um die Hauptstadt, die Promenadenkonzerte auf dem Gelände des Verteidigungsministeriums sowie Konzertreisen durch das Land sorgen dafür, dass das Stabsmusikkorps auch während der Friedenszeiten eine wichtige kulturelle Rolle spielt.
Mit seiner Vielzahl an eingespielten Tonträgern und einer engagierten Ausbildungsabteilung, die die ständige Weiterbildung der Musiker fördert, sichert es die hohe künstlerische Qualität seiner Darbietungen. “Gaudiubilate” ist nicht nur ein Ohrenschmaus, sondern auch ein beeindruckendes Dokument der Tradition und Innovation des Stabsmusikkorps des Japanischen Heeres und spiegelt die reiche Kultur des militärischen Blasorchesters wider.