Die Welt der Blasorchesterliteratur ist um zwei beeindruckende Neuerscheinungen reicher. Mit den Alben „Kojiki“ des Ad Hoc Wind Orchestra und „El amor brujo“ des Symphonic Wind Orchestra Banda Artística de Merza werden Liebhaber symphonischer Blasmusik auf eine vielseitige Reise durch Genres, Stile und kulturelle Einflüsse mitgenommen. Hier stellen wir beide CDs vor und beleuchten ihre Höhepunkte.
Kojiki – Eine kosmopolitische Klangreise
Das Ad Hoc Wind Orchestra unter der Leitung der Dirigenten Jean-Pierre Haeck und Hardy Mertens präsentiert mit „Kojiki“ ein beeindruckendes Repertoire, das die Vielseitigkeit moderner Blasorchester eindrucksvoll zeigt. Veröffentlicht vom Verlag HaFaBra Music, kombiniert das Album Werke bekannter zeitgenössischer Komponisten mit einer Prise Nostalgie.
Die Kompositionen
Die Trackliste liest sich wie ein internationales Who’s who der Blasmusik. Mit Werken von Hayato Hiroshe, Quinci C. Hilliard und Rossano Galante wird die Bühne für epische Klangwelten bereitet. Hinzu kommen originelle Beiträge wie der Sommerhit von 1970, „In the Summertime“, und klassische Einflüsse, etwa von Paul Lincke, dessen „Glühwürmchen“ sicherlich eine Hommage an die große Tradition der Blasmusik darstellt.
Einen besonderen Reiz bietet der Titel „Kojiki“, komponiert von Quinci C. Hilliard, der den japanischen Mythos um das gleichnamige historische Werk musikalisch interpretiert. Die Kompositionen sind geprägt von einem spielerischen Wechsel zwischen traditionellen und modernen Elementen, was das Album gleichermaßen unterhaltsam wie anspruchsvoll macht.
Highlight
Das Zusammenspiel von Harmonie, Percussion und melodischen Akzenten ist meisterhaft. Ein besonderes Lob verdient das Orchester für die Interpretation von Jean-Pierre Haecks eigenem Werk, das die klangliche Vielseitigkeit des Ensembles hervorhebt.
El amor brujo – Spanische Leidenschaft und internationale Klassiker
Das zweite Highlight stammt vom Symphonic Wind Orchestra Banda Artística de Merza unter der Leitung von David Fiuza. Der Titeltrack, „El amor brujo“, ist eine der bekanntesten Kompositionen des spanischen Komponisten Manuel de Falla. Die Neuaufnahme, erschienen beim Verlag Baton Music, zelebriert nicht nur spanische Musiktraditionen, sondern öffnet sich auch einem breiteren internationalen Repertoire.
Die Kompositionen
Neben de Fallas kraftvollem Werk enthält das Album eine erlesene Sammlung klassischer und moderner Stücke. Werke von Francisco Asenjo Barbieri und Federico Chueca entführen die Hörer in das lebhafte Spanien des 19. Jahrhunderts, während George Gershwin und Alexis Emmanuel Chabrier französische und amerikanische Einflüsse ins Spiel bringen.
Die emotional packende Vertonung von Pietro Mascagnis Intermezzo aus Cavalleria rusticana ist ein weiteres Highlight, das den orchestralen Klangreichtum dieses Ensembles unterstreicht.
Highlight
Die Interpretation von Enrique Granados’ Stücken hebt die detailreiche Dynamik und das virtuose Zusammenspiel der Musiker hervor. Mit präziser Leitung und Leidenschaft gelingt es dem Orchester, die musikalische Essenz der Werke einzufangen.
Fazit: Zwei Alben, die begeistern
Mit „Kojiki“ und „El amor brujo“ präsentieren zwei führende Ensembles Werke, die sowohl Fans traditioneller als auch moderner Blasorchesterliteratur ansprechen. Während „Kojiki“ eine kosmopolitische Reise durch unterschiedliche Musikstile bietet, fesselt „El amor brujo“ mit spanischer Leidenschaft und internationaler Eleganz. Beide CDs sind Pflichtstücke für jede Sammlung und unterstreichen die Vielfalt und Qualität zeitgenössischer Blasmusik.
Für Kenner und Neueinsteiger gleichermaßen sind diese Aufnahmen ein echter Genuss – ein klingender Beweis für die kreative Kraft des Blasorchesters!