Wien feierte, während in Stalingrad ein Drama endete.

Am 19. November 1942 begann in Stalingrad im Nordwesten und im Süden eine zangenförmige Großoffensive der Russen. Bereits drei Tage später führte der Angriff zur Einschließung der gesamten 6. Armee sowie von Teilen der 4. Panzerarmee. Zu dieser Zeit verbrachte Strauss die Winter in Wien. 1942 bat ihn der Trompetenchor der Stadt Wien, ein Stück für sie zu schreiben. Es handelte sich um ein berühmtes Ensemble, das sich aus den Blechbläsern der drei Wiener Symphonieorchester zusammensetzte und zwölf Trompeten, acht Posaunen, zwei Tubas, Pauken und Schlagzeug umfasste.

Während also die einen um ihr Überleben kämpften, feierte die Stadt Wien ein triumphales Fest. Am 9. April 1943 wurde die Festmusik für die Stadt Wien für Blechbläser mit dem Wiener Trompetenchor uraufgeführt.

Strauss teilte diese Kräfte für sein Stück fast gleichmäßig in zwei Chöre auf, schloss aber die Perkussion aus. Das Werk beginnt mit dem Hauptmotiv, das sich mit einem fanfarenartigen Ruf vermischt, wobei beide Chöre aufeinander reagieren. Der zweite Chor gibt eine martialischere Version des Themas vor, die in ihrem Dialog weiterentwickelt wird. Ein zweites Motiv mit nostalgischer Anmutung, das an „Der Rosenkavalier“ erinnert, führt zu einem brillanten Abschnitt. Ein kurzes Crescendo führt zu einer Rekapitulation des ersten Motivs. Im letzten Abschnitt werden die beiden Chöre in einer choralischen Zusammenfassung der Themen zusammengefasst, die mit einer spannenden Coda endet.

Nun kann man natürlich Werken aus dieser Zeit kritisch gegenüber stehen. Man darf aber die musikalische Kraft von Richard Strauss nicht außer Acht lassen. Aus Anlass seines 70. Todestages – er starb am 8. September 1949 in Garmisch-Partenkirchen – möchten wir speziell auf seine Festmusiken hinweisen, die da und dort zu einem festlichen Anlass aufgeführt werden können. Ein erklärender zeitkritischer Text kann die tragischen Zusammenhänge erklären.

Festmusik der Stadt Wien Wer sich wundert, dass es Ausgaben mit eine Dauer von etwa zwei Minuten und eine mit 12 Minuten gibt, dem sei gesagt, dass die kurzen Werke die Fanfare aus der Festmusik, das lange Werk jedoch die gesamte Komposition umfasst.

Wiener Philharmoniker Fanfare

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