Österreichische Nationalbibliothek hortete größte Sammlung an Harmoniemusik
Auf der Suche nach unbekannter, qualitätsvoller Musik für Harmoniemusik fand Mag Heinz Prammer in der Österreichischen Nationalbibliothek ein umfangreiches Konvolut für dieses Genre aus dem Bestand der Fürstlich Liechtensteinischen Kapelle. Schnell wurde ihm die Dimension klar, die dieser bisher ungehobene Schatz in sich barg. Im Bestreben, dieses auch unter finanziell machbaren Rahmenbedingungen zu editieren, wandte sich Mag. Prammer an den regierenden Fürsten von und zu Liechtenstein, Hans-Adam II. Und seine Zusage, dieses Projekt unterstützen zu wollen, gab ihm die Möglichkeit, dieses riesige Vorhaben in Angriff zu nehmen und es auch in absehbarer Zeit zu Ende führen zu können.
Jetzt ist diese Sammlung in 30 Bänden oder als Gesamtausgabe im Druck im Verlag European Cultural Services in Wien erschienen. Damit will der Verlag und sein Herausgeber neben der Bereicherung des ohnehin recht schmalen Angebotes an Harmoniemusikausgaben eine Sammlung vorlegen, die einen doch recht tiefen Einblick nicht nur in das Repertoire der damaligen Harmoniemusik-Kapellen gibt, sondern darüber hinaus auch auf die gesamte Musikproduktion der Zeit – vor allem auf Oper- und Ballettmusik.
Die hauptsächliche Motivation zu dieser Edition war – ohne den wissenschaftlichen Aspekt in den Hintergrund stellen zu wollen – die Schaffung und Bereitstellung von optimalen Aufführungsmaterialien. Der Herausgeber verbindet damit seine Hoffnung, dass möglichst viel dieser interessanten Musik nach mehr als 200 Jahren Dornröschenschlaf erstmals wieder in Originalgestalt erklingen kann.
Fürstlich Liechtensteinisches Harmoniemusik-Archiv (Gesamtausgabe)
Besetzung: 2 Oboen, 2 Bb-Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, Kontrafagott, Trompete in Bb.